Das turbulente Jahr 2021 mit allen pandemie- und weltpolitikbedingten Folgen haben wir mit einem finanziell zufriedenstellenden Erfolg abgeschlossen. An der Generalversammlung vom 11. Mai 2022 wurde entschieden, den Grossteil des Bilanzgewinns den freiwilligen Gewinnreserven zuzuweisen.
Als Walliseller Energieversorgerin blicken wir auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurück, trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Weltweite Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie führten zu Lieferengpässen. Gleichzeitig stiegen die Einkaufspreise für Material und Rohstoffe stark an. Beides wirkte sich auf Produkte und Projekte aus.
Höhere Materialkosten machten Umsatzplus wett
Der Unternehmensgewinn halbierte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 2,46 Mio. Franken. Ein Umsatz-Plus von knapp 5% wurde vom höheren Materialaufwand (+18%) wettgemacht. Die höheren Einkaufspreise für Strom und Gas wirkten sich auch im EBIT aus, der um 78% auf eine knappe Mio. Franken sank.
Der Jahresgewinn wurde den freiwilligen Gewinnreserven zugewiesen, welche damit auf gut 62 Mio. Franken steigen. Sie sind vor allem für die hohen Investitionen in die zukünftige Versorgung mit erneuerbarer Energie vorgesehen. Auch im Jahr 2021 investierten wir rund 5 Mio. Franken in unsere Versorgungsnetze. Diese Investitionen und die agile Pikett-Organisation garantieren die zuverlässige Versorgung mit Energie, Wasser und Digitalnetzen.
Mehr Absatz von Energie, weniger Wasserverbrauch
Der Stromabsatz stieg leicht um 1.7% auf 122 Mio. kWh, lag aber immer noch unter Vor-Pandemie-Jahren. Als Folge des kalten Winters 2020/21 stieg die Nachfrage nach Gas um 8% auf 389 Mio. kWh. Der Wasserabsatz sank trotz steigernder Bevölkerungszahlen um 1.5% auf 1.29 Mio. m3, mehrheitlich als Folge des nassen Sommers 2021. Bei den Digitalnetzen stieg die Zahl der belegten Glasfaseranschlüsse stark um beinahe 50%.
Zukunftsaussichten: erheblicher Handlungsspielraum für die Region
Die Rahmenbedingungen mit weltumspannenden Krisen und stark gestiegenen Energiepreisen bedeuten mehr Unsicherheit für die – nach wie vor – wichtigsten Geschäftsfelder Strom und Gas. Für die Energieversorgung ist das fehlende Stromabkommen mit der EU besonders kritisch.
Wir sehen aber erheblichen Handlungsspielraum für die Region. Einerseits wollen wir die Solarstromproduktion bis 2030 auf 10 Mio. kWh pro Jahr ausweiten. Andererseits machen die Ergebnisse einer Energiepotenzialstudie Hoffnung, effiziente Wärme- und Kälte-Netze nutzen zu können.
Das grosse Interesse an Solaranlagen, Elektromobilitäts- und Abrechnungslösungen ist ein positives Vorzeichen für unser jüngstes Geschäftsfeld Energielösungen. Auch die Nachfrage im Bereich Digitalnetze steigt weiter, so dass bald die Schwelle zu einem finanziell nachhaltigen Geschäft erreicht werden könnte.