Mut und Pragmatismus für mehr lokalen Solarstrom werden nicht immer unmittelbar belohnt. Eine Verkettung unerfreulicher Umstände führte zum langen Stillstand der Solarfassaden-Anlage beim Walliseller Gewerbebau «K3 Handwerkcity». Nun ist die Lösung auf dem Tisch: die Panels der Anlage zügeln auf das Dach der renovierten winter world wallisellen, um dort lokalen Solarstrom herzustellen. Das K3 wird mit neuen Panels mit fehlerfreier Halterung eingekleidet.
«Die einwandfreien Solarpanels des K3 werden wir horizontal auf dem Dach der winter world wallisellen einsetzen, wo ohnehin eine Solaranlage geplant ist», erklärt Geschäftsführer Markus Keller. Eine sinnvolle Walliseller Lösung mit kurzen Transportwegen. Die fehlerhaften Halterungen der K3-Panels spielen beim horizontalen Einsatz keine Rolle. Sie werden andersartig und sicher auf dem Dach befestigt.
«Innovationen bergen Risiken. Ich bin nun erleichtert über die gute Lösung», sagt Keller. «Wir werden die Ärmel hochgekrempelt halten, bis beide Bauten mit Solarpanels eingekleidet sind und für Wallisellerinnen und Walliseller lokalen Solarstrom produzieren.»
Rückblick: Panelsturz an Europas ertragreichster Solarfassade
Wenige Tage nach Inbetriebnahme der ertragsreichsten Solarfassade Europas stürzte im April 2020 ein Solarpanel von der K3 Handwerkcity zu Boden. Der gefeierte Neubau wurde unverzüglich eingerüstet, die Produktion stark eingeschränkt. In der Folge ermittelte die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) die Ursache: die Fassadenbefestigung der Panels war eine Fehlkonstruktion des ausländischen Lieferanten, seine Produktion zudem mangelhaft. In einer Vergleichsvereinbarung verpflichtete sich der fehlbare Lieferant, neue technisch überarbeitete Panels für das K3 zu liefern.
winter world wird mit neuen Panels zum Selbstversorger
Sobald die neuen Panels für das K3 geliefert sind, können die «alten» Panels auf der winter world wallisellen zum Einsatz kommen und jährlich 600’000 kWh produzieren. Über’s Jahr gerechnet wird die winter world damit zum Selbstversorger, Überschüsse der erneuerbaren Sonnenenergie kann die Walliseller Bevölkerung beziehen. Die Anlage liefert auf einen Schlag 6% des Solarausbau-Ziels von die werke.