Wallisellen hat in diesem Jahr viele Vereinsjubiläen und andere Gründe zum Feiern. Auch wir feiern unser 20-jähriges Bestehen. Doch, ist uns zum Feiern zumute? Und wie ist unser Slogan «komfortabel leben» in diesem Jubiläumsjahr zu verstehen?
Komfortabel ist, was man dank technisch ausgereifter Einrichtungen ohne Anstrengung und Mühe nutzen kann. Diese Annehmlichkeiten bieten wir nicht erst seit 2002*. Jährlich investieren wir im Schnitt über sechs Millionen Franken in unsere Infrastruktur. Weil die Versorgung ein sehr grundlegender Beitrag an ein komfortables Leben ist.
«So selbstverständlich Energie und fliessend Wasser für Sie ist, so selbstverständlich ist für uns gerade heute, unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen», sagt Geschäftsführer Markus Keller.
Prognosen aus der Kristallkugel
Doch die Lage der Energieversorgung in Europa – und damit auch in der Schweiz – ist bei hohen Preisen und unsicherer Versorgung angespannt. «Prognosen gleichen aktuell dem Blick in die Kristallkugel», sagt Keller. Die Zusammenhänge sind komplex, die Abhängigkeiten gross, der Handlungsspielraum beschränkt.
Fakt ist: Die Nutzung billiger Energie ist an einem Wendepunkt angelangt und die Preise von Strom und Gas werden vorerst weiter steigen. Zu alledem heisst es jetzt noch: Energie für den Winter sparen? Kontingentierung?
Werden wir bald unsanft aus unserer Komfortzone gezerrt? All das klingt nach Einschränkung und Mühsal statt nach Komfort.
Selbstwirksamkeit statt Ohnmacht
Bei allem Ohnmachtsgefühl haben wir es in der Hand, uns in die Eigenverantwortung zu begeben. Mit den Worten «Veränderung beginnt immer in uns» spricht uns der Dalai Lama persönlich an. Und der bekannte Unternehmer und Buchautor Bodo Janssen baut darauf auf: «Die Menschen sollen sich ermutigt fühlen, selbstwirksam zu werden und ihr Wohlbefinden unabhängiger von äusseren Umständen zu machen.»
Sollte in diesem Sinne unsere Vorstellung von «komfortabel leben» nicht stärker mit einem inneren Empfinden als mit Konsum verknüpft sein? So könnten wir uns zum Beispiel fragen: Ist im Winter zuhause ein T-Shirt erfüllender als ein Pullover? Brauche ich Licht in Zimmern, in denen ich mich nicht aufhalte? Kann Selbstverwirklichung nicht auch bedeuten, sich Energiekompetenz anzueignen und so die Wirksamkeit des eigenen Handelns zu spüren? Zum Beispiel, wie gut es sich anfühlt, mit einer sparsamen Duschbrause Verantwortung zu übernehmen.
Quasi: Sparen, weil es uns erfüllt und persönlich weiterbringt, anstatt zu verschwenden, einfach weil wir es uns leisten konnten.
Von uns begleiteter Wandel
Ob dank Selbstreflexion oder Appell an die Bevölkerung, weil es aufs Portemonnaie drückt oder vorgeschrieben wird: Ein Wandel in unserem Energiekonsum ist absehbar.
«Steigenden Energiepreisen können wir alle mit bewussten Einsparungen begegnen, ebenso wie auf lange Sicht mit moderner Bautechnik. Die Einsparungen können Mehrkosten zum Teil auffangen», erklärt Keller. «Gleichzeitig arbeiten wir auf unserer Seite intensiv daran, den Wandel durch zukunftssichere Lösungen möglichst umfassend komfortabel zu machen.»
Nehmen wir diese Herausforderungen also als Zeichen der Zeit gemeinsam an. Genauso, wie wir Berge besteigen, beim Videospiel die Besten sein und Karrieren machen wollen. Und freuen wir uns an kleinen Erfolgen, wie wir es bei verlorenen Kilos oder Schnäppchen aus dem Online-Shop tun.