Energiewende, Digitalisierung, Elektromobilität, Wohnungsbau – grosse Projekte unserer Zeit. Wer aber setzt all das um? Engagierte Handwerkerinnen und Handwerker, die mit vollem Einsatz bei der Sache sind.
Handwerkende sind die unsichtbaren Architekten unserer alltäglichen Umgebung, bauen die Häuser und die Infrastruktur, die unser Leben trägt. Ihre Leistung sorgt für Qualität, Sicherheit und den Komfort unseres Lebens. Blicken wir zurück. Das Handwerk war stets das Rückgrat der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung: von ersten Handwerkern in der Steinzeit, die grundlegende Bedürfnisse erfüllten, bis hin zu den Meistern des Mittelalters, die ihre Fähigkeiten über Generationen hinweg verfeinerten.
Handwerksberufe im Wandel
Seit Jahren sind Handwerksberufe – trotz ihrer enormen Bedeutung für unsere Gesellschaft – einem starken Wandel ausgesetzt. Dienstleistungsberufe und Studienabschlüsse scheinen das traditionelle Handwerk in den Schatten zu stellen. Zoomen wir ran. In Deutschland arbeiten 12% aller Erwerbstätigen im Handwerk, das dort Ausbildner Nr. 1 ist. Für die Schweiz gibt es keine vergleichbaren Zahlen. Bei die werke sind gut 20% der Mitarbeitenden im Handwerk tätig – zum Beispiel als Netzelektriker oder als Rohrnetzmonteurin und Rohrnetzmonteur.
Vielerorts fehlen die Fachkräfte und der Nachwuchs. Im Januar 2024 fehlten gemäss jobs.ch 311 Netzelektriker, 458 Rohrnetzmonteure und 3’329 Elektroinstallateure. Und: Der Strukturwandel der Energiewende bringt zudem neue Ausbildungsberufe wie «Solarinstallateur/in EFZ» hervor, die auch wieder Interessenten suchen.
Junge fürs Handwerk begeistern
Was hilft? Der Jugend die Berufswelt zeigen, wie etwa am «Nationalen Zukunftstag». Und: den Nachwuchs selbst ausbilden. Seit über 15 Jahren bilden die werke Netzelektriker aus. Werbekampagnen buhlen geradezu um die Aufmerksamkeit der Jungen. «Umso mehr freuen wir uns, dass wir junge Menschen für den Beruf begeistern und ausbilden können», erklärt HR-Bereichsleiterin Tamara Gysi. «Auch Weiterempfehlungen unserer Mitarbeitenden helfen uns vermehrt, im hart umkämpften Arbeitsmarkt neue Kolleginnen und Kollegen zu finden.»
Aufstiegschancen und Karrierewege
Im Handwerk tätige Berufsleute treffen bei die werke auf eine wertschätzende Kultur, familiäre Teams und Aufstiegschancen. Sie können mit spezifischen Fort und Weiterbildungen wie der Berufsprüfung, der Meisterprüfung oder einem anschliessenden Studium ganz eigene Karrierewege einschlagen. Diverse Mitarbeitende, die heute hauptsächlich im Büro arbeiten, lernten einst einen handwerklich-technischen EFZ-Beruf, wie beispielsweise auch unser Geschäftsführer Markus Keller.
Handwerk braucht nicht nur Hände, sondern auch viel Kopfarbeit beim alltäglichen Planen, Berechnen und um Probleme zu lösen. Innovationen machen die Berufe gemäss Chefmonteur Deniz Dogan zwar einfacher: «Werkzeuge wurden moderner, neue Materialien reduzieren den Aufwand und Innovationen haben die Versorgungsnetze perfektioniert.» Doch neu wollen auch digitale Werkzeuge mit ihren Programmen beherrscht sein. Obendrein sind ebenso Teamgeist und gute Umgangsformen als soziale Kompetenzen gefragt. «Es wird selbstständig, zuverlässig und sauber gearbeitet», erwartet Dogan.
Eine der sichersten Branchen
Trotz allem Wandel wird das Handwerk auch weiter seinen Platz in einer von Technologie geprägten Welt haben. «Es ist eine der sichersten Branchen, was die Ablösung der Wertschöpfung durch die Digitalisierung betrifft», findet Dogan. «Ich glaube nicht, dass unser Handwerk in den nächsten 50 bis 100 Jahren durch Roboter ausgeführt wird.»