Was wäre, wenn sich ein ganzer Gewerbekomplex selbst mit Energie versorgen könnte? Das wäre Musik in den Ohren aller, die sich für die Energiewende und den Klimaschutz einsetzen. Zukunftsmusik, für deren Komposition sich die werke, die K3 Immobilien AG und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa zusammengeschlossen haben.
«Lasst uns in Wallisellen einen grossen Schritt in der Umsetzung der Energiestrategie 2050 machen!», war der entscheidende Satz von Dieter Stutz und Markus Keller, den Geschäftsführern der Bauherrin und des verantwortlichen Energiecontractors.
So entsteht zurzeit an der Kriesbachstrasse dieser innovative und flexibel nutzbare Gewerbebau, der – von Kopf bis Fuss eingekleidet mit Solarpanelen – seinen Energiebedarf grösstenteils selber produziert. Das Gewerbehaus bezieht einen Grossteil des Stroms für die Raumwärme und die Raumkühlung aus seiner 3'800 Quadratmeter grossen Solaranlage auf dem Dach und an seinen Fassaden. Die Solaranlage, beinahe so gross wie ein Fussballfeld, ist Schweizer Rekord. Kombiniert mit einem hauseigenen gasbetriebenen Blockheizkraftwerk – alles ausgeklügelt aufeinander abgestimmt – erreicht das Gebäude eine sehr hohe Eigenversorgung. Die Anlage zeigt, dass Gas einen wichtigen Beitrag leisten kann für eine ökologischere Energiezukunft.
«Uns Partnern war wichtig, für grösstmögliche Ökologie und Ökonomie zu sorgen», sagt Markus Keller. Ein Konzept, das Mieter anlocken soll, die ins Haus passen. In der «Handwerkerstadt» bilden das Architektenbüro Atlantis AG und einige ihrer langjährigen Partner ein Kompetenzzentrum Bau. Dieses wird durch ein Fitnesscenter und eine Autogarage ergänzt.
So ökologisch und autark wie möglich
Das «morgen» der Energiezukunft steht mit der Eröffnung des Gewerbebaus kurz bevor. Wie das «übermorgen» aussehen könnte, entwickeln die Partner anhand dieses wegweisenden Gebäudekonzepts. Die Empa steht ihnen als Forschungspartnerin wissenschaftlich zur Seite, damit das Gewerbehaus so ökologisch und autark wie möglich betrieben werden kann. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt vom Forschungs-, Entwicklungs- und Förderungsfonds der Schweizerischen Gasindustrie (FOGA).