Volle Auftragsbücher, aber eine stehende Produktion? Mit diesem drohenden Szenario musste sich Markus Rykart auseinandersetzen, als im Sommer 2022 die Energiekrise über Europa hereinbrach.
«Wir hätten die Produktion mit ihren fast 500 Mitarbeitenden trotz potenzieller Mangellage unter allen Umständen am Laufen gehalten», so Rykart, der heute entspannter sein kann. Denn der Bund, die werke und der Maschinenbaubetrieb mit rund 700 Mitarbeitenden allein in Wallisellen haben ihre Hausaufgaben gemacht. Die Schweiz und ihre Institutionen haben Prozesse etabliert und eingeübt, Stauseen und Gasspeicher sind gut gefüllt, das Reservekraftwerk Birr und Notstrompools geben Sicherheit.
Eigener Massnahmenplan - wirkungsvolle Sparmassnahmen
«Wir hatten schon vor der Politik einen eigenen Massnahmenplan erarbeitet – zum Schutz des eigenen Betriebs, aber auch, um als energieintensiver Maschinenbauer unseren Beitrag zu leisten.»
Aufgrund der angespannten Gas-Versorgungslage stellte Reishauer 2022 seine Zweistoffanlage von Gas auf Heizöl um und erhöhte sein Brennstoffkontingent. Zudem wurden heimliche Energieverbraucher ermittelt und beispielsweise energiefressende Druckluftlecks behoben. Isolationen der Tauchbäder wurden verbessert, was neben dem Heizbedarf auch den Wasser und Chemikalienverbrauch reduziert. Auch wurden die Mitarbeitenden für das Energiesparen sensibilisiert und die Raumtemperatur in den Büros wurde auf 20 Grad gesenkt.
Profit auch in Zukunft
Von all den Massnahmen profitiert die Firma weiterhin. Gegenüber dem Vorjahr wurden 1'500'000 kWh Heizenergie und über 100'000 kWh Strom weniger benötigt. Doch nehmen Energiesparen und Energieeffizienz bei Reishauer noch lange kein Ende: «Der Fabrikneubau in Wallisellen verursacht massiv weniger Heizaufwand, da wir zum Beispiel Abwärme zum Heizen und für Warmwasser nutzen. Und auf das Dach kommt, wie schon im Werk in Pfaffnau, eine Solaranlage in maximaler Grösse.»