Mit dem neuen Geschäftsfeld «thermische Netze» beschreiten die werke neue Wege in die Energiezukunft. Sicher, nachhaltig und innovativ – das sind die Grundpfeiler dieser Strategie.
Die vorgegebene schrittweise Ablösung fossiler Energieträger durch erneuerbare stellt die Gesellschaft vor grosse Herausforderungen, insbesondere in der aktuell instabilen Versorgungslage. Ein Drittel aller CO2-Emissionen im Land entsteht beim Heizen und Kühlen von Gebäuden und bei der Warmwasseraufbereitung. Aus der Energieforschung ist sonnenklar: Es braucht einen schonenden Umgang mit Ressourcen, viel lokale erneuerbare Energie und innovative Lösungen, die unsere Komfortansprüche erfüllen.
Neues Netz für über 100 Mio. CHF
Auf der Basis einer Energiepotenzialstudie von 2021 richten wir uns – in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wallisellen, Wangen-Brüttisellen und Dietlikon – neu aus und bauen in den nächsten zehn Jahren thermische Netze auf. Dies mit einem Investitionsvolumen von über 100 Mio. Franken. Aktuell befinden wir uns in der Grobkonzeptphase. Die entscheidenden Faktoren sind vorhandene Energiequellen, die sich effizient nutzen lassen, und ein hoher Energiebedarf der Liegenschaften im Einzugsgebiet. Die Studie zeigt solche Prioritätsgebiete auf. Ein Pilotprojekt im Bereich der Rotackerstrasse in Wallisellen wird gerade geprüft. Grössere Verbunde wollen wir ab 2025 realisieren – mit dem Ziel, im Jahr 2035 für die wichtigsten Gebiete eine gute Lösung in Betrieb zu haben. Bis zu 40% des Energiebedarfs für Raumwärme könnten so künftig über thermische Netze geliefert werden und damit einen Grossteil der Gasversorgung ablösen.
Wärme und Kälte aus lokalen Energiequellen
Thermische Netze sind Infrastrukturen, die mehrere Gebäude auf verschiedenen Grundstücken mit thermischer Energie versorgen. Die «kalte Fernwärme» liefert 5 bis 15 °C warmes Wasser aus lokalen Energiequellen, wie beispielsweise aus Grundwasser oder einem Erdsondenfeld. Die angeschlossenen Liegenschaften können daraus mittels Wärmepumpe Energie schöpfen oder abgeben und erhalten Wärme oder Kälte. Diese Energieversorgung mit einer viel besseren CO2-Bilanz ist dann voll erneuerbar, wenn auch der dazu notwendige Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Darum investieren wir bis 2030 auch rund 15 Mio. Franken in den zügigen Ausbau der Solarenergie.